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2.1. Frühzeitige Planung der Übergabe
Für viele Unternehmer ist es nicht einfach, das eigene Lebenswerk aufzugeben und einem anderen seinen Platz zu überlassen. Andererseits ist oft der Gedanke, dass der Fortbestand des eigenen Unternehmens ohne fähigen Nachfolger bedroht sein könnte, weit schlimmer. Laut Institut für Mittelstandsforschung in Bonn müssen bundesweit jährlich über 5.000 Familienbetriebe schließen, weil kein Nachfolger zur Verfügung steht.
Hinweis: Das Thema "Nachfolge" betrifft nicht nur sogenannte Altunternehmer. Bedenken Sie, dass auch junge Unternehmer erkranken oder durch einen Unfall aus dem Unternehmen gerissen werden können. Ihr Unternehmen sollte auf solche Notfälle vorbereitet sein. Ein qualifizierter Nachfolger ("zweiter Mann") sollte über die laufenden Geschäfte informiert sein, die betrieblichen Abläufe kennen und in unternehmerische Interna eingeweiht sein.
Einen Nachfolger im eigenen Unternehmen aufzubauen oder extern zu suchen und auf die Übernahme vorzubereiten, kostet ebenso Zeit wie die Übergabe des Unternehmens selbst. Experten rechnen mit einer Zeitspanne von rund fünf Jahren für den gesamten Prozess der Unternehmensübergabe.
Innerhalb dieses Zeitraums sollten Sie
- Ihr Unternehmen auf die Übergabe vorbereiten,
- Ihre eigene Altersversorgung beziehungsweise -vorsorge planen,
- Ihr Familienvermögen sichern (z.B. testamentarische Verfügungen treffen),
- Informationen über alle steuerlichen und rechtlichen Fragen einer Übertragung einholen,
- Ihren Nachfolger auswählen und im Idealfall einer gemeinsamen Übernahme/Übergabe in Ihr Unternehmen einführen,
- sich darüber klar werden, was Sie selbst nach Ihrem Ausstieg machen wollen (z.B. ein Ehrenamt übernehmen, Hobbys intensivieren).
Tipp: Stecken Sie klar Ihre persönlichen Ziele ab, die Sie mit der Übergabe Ihres Unternehmens verfolgen (dies gilt auch für die Familie sowie für Ihre Mitarbeiter). Letztendlich sollten Sie mit Ihrem Nachfolger eine gemeinsame Übergabestrategie entwickeln, die beispielsweise einen konkreten zeitlichen Ablauf der Übergabe festlegt und Fragen wie die einer gemeinsamen "Übergangszeit" im Unternehmen klärt.
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